Weltstillwoche vom 28.09. bis 04.10.2015
Der 2015er Weltstillwochenslogan: „Stillen und Beruf – gemeinsam geht´s!“ zu arbeitenden Frauen und Stillen greift die 1993er WSW-Kampagne zur Initiative mütterfreundlicher Arbeitsplatz wieder auf.
Vieles wurde in 22 Jahren globaler Aktionen, die Frauen bei der Vereinbarkeit von Stillen und Arbeit unterstützen sollen, erreicht. Das gilt insbesondere für die Annahme der überarbeiteten International Labour Organisation (ILO) Konvention 183 zum Mutterschutz mit erweiterten Rechtsansprüchen für Mütter, und vermehrten Aktionen auf Landesebene zur Verbesserung nationaler Gesetze. Auf der Ebene des Arbeitsplatzes beobachteten wir mehr Aktionen zur Errichtung still- und mütterfreundlicher Arbeitsplätze, einschließlich Belohnungen für stillfreundliche Arbeitgeber, und gestärktes Massenbewusstsein für das Recht arbeitender Frauen aufs Stillen. Dennoch nach mehr als zwei Jahrzehnten zeigt weltweites Monitoring bei Säuglings- und Kleinkindernährung, dass eben dieses vierte Ziel der Innocenti Deklaration (1990) am schwersten zu erreichen ist.
Das vierte Ziel aus der Innocenti Deklaration von 1990:
Eine gut durchdachte Gesetzgebung schaffen, die das Recht berufstätiger Frauen auf Stillen schützt, und für die Umsetzung dieser Gesetze sorgen.
Mit der 2015er Kampagne zielen WABA (World Alliance for Breastfeeding Action) und ihre (globalen, regionalen und nationalen) Partner auf die Unterstützung aller arbeitenden Frauen, sowohl in regulären Arbeitsverhältnissen, als auch in der „Schattenwirtschaft“, damit sie Arbeit und Stillen vereinbaren können. Wir definieren Arbeit im weitesten Sinne, von der Festanstellung über Selbstständigkeit, Saison- und Auftragsarbeit bis hin zu unbezahlter Arbeit, z.B. zu Hause oder Pflegeleistungen.
Es gibt unterschiedliche Strategien, arbeitende Frauen in ihrem Land oder ihrem Umfeld lang- und kurzfristig zu unterstützen. Hier folgen ein paar Ideen, Ihren WSW-Planungsprozess in Schwung zu bringen: Bringen Sie sich in puncto Mutterschutz in Ihrem Land auf den neusten Stand.
Vernetzen Sie sich mit möglichen Aktionspartnern, die zu Frauen, Arbeit und zur Gleichstellung tätig sind (Gewerkschaften, Arbeitnehmergruppen und Frauenorganisationen).
Überprüfen Sie die neun Schritte für eine erfolgreiche Mutterschutz-Kampagne:
- Überdenken Sie Ihre Ressourcen.
- Beurteilen Sie die nationale Situation.
- Bilden Sie eine Aktionsgemeinschaft/Bürgerinitiative.
- Führen Sie eine detaillierte nationale Bewertung durch.
- Arbeiten Sie mit unseren Hauptpartnern, z.B. Gewerkschaften, zusammen.
- Entwickeln Sie einen Aktionsplan.
- Setzen Sie diesen um.
- Beobachten und bewerten Sie die fertige Arbeit.
- Gestalten Sie Folgeaktivitäten.
Schauen Sie hier unter: http://www.waba.org.my/whatwedo/womenandwork/pdf/06a.pdf
Unterstützungsprogramme für Stillen am Arbeitsplatz
Arbeiten Sie mit mehr Arbeitgebern zur Schaffung von Stillräumen oder -ecken zusammen,
Bauen Sie ein still- oder familienfreundliches Belohnungssystem für kooperative Arbeitgeber auf, um weitere Arbeitgeber zu motivieren, den Beispielen zu folgen.
Stellen Sie sicher, dass auch Krankenhäuser und Gesundheitszentren mütterfreundliche Arbeitsplätze bereitstellen.
Starten oder stärken Sie örtliche Still- und Müttergruppen, die sich mit den Bedürfnissen von Frauen jenseits regulärer Arbeitsverhältnisse befassen.
Finden Sie die zuständigen örtlichen Behörden heraus, die dafür sorgen, dass die Errungenschaften des Mutterschutzes auch Frauen in der „Schattenwirtschaft“ zugute kommen.
Recherchieren Sie Frauengruppen, die Daten bezüglich der Situation von Frauen in der „Schattenwirtschaft“ haben.
Bündeln Sie Kräfte, um bestmöglich auf Bedürfnisse von Frauen in der „Schattenwirtschaft“ im Bereich Arbeit, Stillen und Kinder einzugehen.
Sehen Sie auch:
Wie man Frauen in der „Schattenwirtschaft“ unterstützt, um ihre Produktive und Reproduktive Rollen zu vereinbaren, Sektion 9 des Mutterschutz-Kampagnen-Mappe, http://www.waba.org.my/whatwedo/womenandwork/pdf/09.pdf
Ausweitung des Mutterschutzes für Frauen in der „Schattenwirtschaft“: Eine Übersicht über kommunale Gesundheitsfinanzierungsschemen, ILO Arbeitspapier: http://www.waba.org.my/pdf/67p1.pdf
Für weitere Informationen:
E-Mail: wbw@waba.org.my
Im Web: www.waba.org.my
www.worldbreastfeedingweek.org
Allgemeine Koordination:
WABA Sekretariat
P.O Box 1200
10850 Penang, Malaysia
www.waba.org.my
Die World Alliance for Breastfeeding Action (Weltallianz für aktive Stillförderung, WABA) ist eine globale Initiative für den Schutz, die Förderung und die Unterstützung des Stillens weltweit. Sie basiert auf der Innocenti-Deklaration und der von der WHO und UNICEF herausgegebenen Globalen Strategie zu Säuglings- und Kleinkindernährung. WABA hat Beraterstatus beim Kinderhilfsfonds der Vereinten Nationen (UNICEF) und beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC).
WICHTIGER HINWEIS. Finanzielle Förderung, Sponsoring: WABA nimmt keinerlei Sponsoring von Firmen an, die Muttermilchersatzprodukte, damit zusammenhängende Ausrüstungsgegenstände und Beikostprodukte herstellen. WABA fordert alle Teilnehmer an der Weltstillwoche auf, diesen ethischen Standpunkt zu respektieren und sich zu eigen zu machen.
Materialien von WABA dürfen nicht zusammen mit kommerziellen Zwecken oder mit Geschäftsinteressen verbunden mit der Produktion oder dem Verkauf von Muttermilchersatzprodukten, Beikost, Milchpumpen und anderem Zubehör verwendet werden.
TeilnehmerInnen der Weltstillwoche, die Material von WABA in Gänze oder teilweise verwenden, sollten auf die Herkunft hinweisen, indem sie das Logo von WABA abdrucken. Bitte senden Sie eine Kopie aller Übersetzungen und Anpassungen von WABA-Material an das Sekretariat von WABA.